„Augenblick“ ist Ergebnis eines langfristig angelegten medienpädagogischen Projektes des Ahlener Vereins „Keiner geht verloren“. Seit 2008 bietet der Verein erfolgreich ein Betreuungsangebot für Jugendliche im Alter von 14 bis 16 Jahren der Ahlener Haupt- und Gesamtschulen an. „Dass basierend auf dieser Vereinsidee ein Film entstanden ist, ist nicht alltäglich, wenn nicht sogar einmalig“, stellt Adrian Topol mit Stolz auf die Entwicklung fest, denn anfangs war das Ganze lediglich als Theaterstück geplant. „Als Film bekommt das Projekt aber eine ganz andere Nachhaltigkeit“, bemerkt der Gründer des Vereins, Bernhard Recker, und fügt hinzu „hat es aber auch dementsprechend teurer gemacht.“ Sein Dank gilt daher allen, die den Film nun Realität werden ließen. Das sei vor allen Dingen durch die große Unterstützung vor Ort möglich gewesen, so Recker.
Insgesamt haben sich 30 Ahlener Jugendliche des Vereins am „Augenblick“ vor und hinter der Kamera beteiligt. „Dabei fungierten die erfahrenen Filmprofis sozusagen als Pate für die beteiligten Kids. Die Ahlener Filmneulinge konnten so rundum unter professionellen Bedingungen arbeiten “, beschreibt Adrian Topol den Reiz des Projektes. Aber nicht nur für die jugendlichen Schauspieler waren die Aufnahmen eine neue Erfahrung, auch für den in Ahlen aufgewachsenen und nun in Berlin lebenden Schauspieler Adrian Topol, denn „Augenblick“ ist sein Regie-Debüt.
Worum geht es in dem Film?
Der 16-jährige Halbwaise Chero lebt in einer kleinen deutschen Arbeiterstadt allein mit seinem Vater. Anstatt in die Schule zu gehen, dealt er mit Marihuana. Das macht sich für Chero wesentlich schneller „bezahlt“, als seine Zeit in der Schule zu verschwenden, die ihn immer wieder als Dummkopf bloß stellt. Sein bester Freund Can bewundert das und hat es satt, die Schulbank zu drücken und Zeitungen auszutragen.
Can möchte lieber genauso frei sein wie Chero, doch seine fürsorgliche Mutter würde das niemals zulassen. Chero hingegen beneidet Can insgeheim um sein geordnetes Leben. Doch er sieht keine andere Möglichkeit für sich, als eine kriminelle Laufbahn einzuschlagen und es nervt ihn, dass Can es ihm gleich tun will. Zumal er gute Noten bekommt und Cheros Drogengeschäfte nur als Spiel zu betrachten scheint.
Als Chero Cans Drängen nachgibt und ihm seinen Lieferanten vorstellt, bekommen die beiden einen undurchsichtigen Auftrag. Als dabei etwas schief geht, wird ihre Freundschaft auf eine harte Probe gestellt und nichts bleibt so wie es war.
„Augenblick“ feiert am Samstagabend vor 300 geladenen Gästen im Ahlener Kino seine Premiere mit anschließendem Empfang in der Stadthalle Ahlen.
Ab Sonntag, 07. April, zeigt das CinemAhlen den Film in den nächsten beiden Wochen zweimal täglich. Anschauen – besonders im Kino – lohnt, wirbt Adrian Topol „denn dafür ist der Film mit all seinen Effekten gemacht worden.“ Und die wirken auf großer Leinwand natürlich weitaus beeindruckender als später auf DVD oder vielleicht auch im TV.
Interview mit Schauspieler und Regisseur Adrian Topol am 05. April 2013 (O-Ton im MP3-Format)
Interview mit „Keiner geht verloren“ – Gründer Berhard Recker am 05. April 2013 (O-Ton im MP3-Format)
Interview mit Burhan Altun und Can Ciftci, die beiden 17-jährigen Ahlener spielen die Hauptrollen, am 05. April 2013 (O-Ton im MP3-Format)
Interview mit Laura Meiswinkel am 05. April 2013. Die 18-jährige schrieb das Script für den Film (O-Ton im MP3-Format).
Interview mit dem Fotografen Klaus Ottenberg am 05. April 2013. Er begleitete das Filmprojekt und hielt es auf 2.500 Fotos fest (O-Ton im MP3-Format)
www.keiner-geht-verloren.de
www.cinemahlen.de
www.loptafilm.com
