„Ramel“ bezeichnet eine Metrik der klassischen, arabischen Poesie und ist zugleich auch der Name für die höchsten Notenschlüssel bei der Oud, der arabischen Laute.
Bewusst haben die Musiker des Ensembles „Ramel Aleppo“ diesen klingenden Namen für ihr Quartett gewählt. Ihr Repertoire umfasst eine Fülle von mystischen Kompositionen aus der Levante (vor allem des Helaliya Sufi-Ordens), die im zeitgenössischen Stil gespielt werden. Die Anhänger des Ordens haben ihren Stil und ihre Kompositionen vor allem mündlich von Generation zu Generation überliefert, was ihrer Musik eine große Vitalität verlieh: statt im rein klassischen Sufi-Repertoire zu verharren, wurde sie so ständig weiterentwickelt und modernisiert. Die Musiker von Ramel Aleppo haben alle ihre Ausbildung im Al Helaliya Orden absolviert, dem u. a. auch die berühmten Komponisten Omar al Batch (1885-1950) und Bakri al Kurdi (1909-1979) angehörten, die zahlreiche Kompositionen schufen, die heute zum Standardrepertoire der Sufi Musik zählen.
Das Quartett spielt Kompositionen aus der syrischen, türkischen und ägyptischen Tradition des Ordens. Dabei wird die traditionelle Form des „Dhikr“ (= zeremonielle Andacht) aufrechterhalten. Normalerweise a cappella praktiziert, ergänzen Khaled al Hafez, Tarek al Sayed, Tamam Ramadan und Fawaz Baker bei ihren Konzerten den Gesangspart durch Kontrabass, Oud, Daf (eine Rahmentrommel) und Nay (Längsflöte).
Das Konzert von Ramel Aleppo beginnt um 17.30 Uhr in der Lutherkirche (Martin-Luther-Straße 27b, 59065 Hamm), der Eintritt ist wie immer frei!