Sehen, Hören & Staunen: der Kunst-Dünger 2021

Es ist Sommer und das bedeutet in diesem Jahr endlich wieder: Zeit für den Kunst-Dünger! Nachdem das 30-jährige Jubiläum im vergangenen Jahr der Corona-Pandemie zum Opfer fiel, ist das beliebte Sommerprogramm jetzt zurück und verspricht fünf außergewöhnliche, klangvolle und spannende Abende.

(v.l.) Torsten Cremer, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Hamm; Marc Herter, Oberbürgermeister der Stadt Hamm; Knud Skrzipietz, Leiter Kulturbüro der Stadt Hamm, Monika Schnieders-Pförtsch und Monika Simshäuser, Ausschuss für Kultur, Kreativwirtschaft und Städtepartnerschaft (Foto: Thorsten Hübner)

In einer gemeinsamen Pressekonferenz präsentierten Marc Herter, Oberbürgermeister der Stadt Hamm und Torsten Cremer, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Hamm, gemeinsam mit Knud Skrzipietz (Leiter des Kulturbüros), Monika Simshäuser und Monika Schnieders-Pförtsch (Ausschuss für Kultur, Kreativwirtschaft und Städtepartnerschaft) das diesjährige Programm.

Vom 28. Juli bis zum 25. August verwandelt sich der Musikpavillon im Kurhausgarten immer mittwochs um 19:30 Uhr in eine Zirkusarena, ein Konzertstadion, Ricks Café oder Beethovens Kopf. Man darf mitfiebern, lachen, staunen, zuhören, es wird atemberaubend, lustig, laut, aber auch still und nachdenklich. Ein herzliches Dankeschön geht an die Sparkasse Hamm und ihre Stiftung für Kunst- und Kulturpflege, die der Garant dafür sind, dass der Eintritt auch in diesem Jahr wieder frei ist.

Los geht’s am 28. Juli mit Tridiculous. Das Berliner Trio steht für geballte Kraft und Dynamik, Musikalität und dazu eine gehörige Portion Humor. Ihre Show fesselt, rockt, bebt und berührt mit Musik, Artistik, Comedy und unbändiger Spielfreude. Die drei Multitalente beschränken sich nicht allein auf ihre akrobatischen Fähigkeiten, sondern spielen alle ihre Talente aus. Warum nicht den Schwung des Saltos nutzen, um dabei Schlagzeug zu spielen? Warum Musik aus der Konserve, wenn man sich selbst musikalisch und gesanglich live begleiten kann? Schnell, spektakulär, sprunggewaltig – Tridiculous faszinieren, bezaubern und begeistern.

Am 4. August heißt es Bühne frei für Issa Sow & Gorée. In der Musik von Issa Sow & Gorée kreuzen sich populäre westafrikanische Mbalax-Klänge, Reggae und Afrobeat mit europäischen Einflüssen, Salsa und melancholischen Balladen. Starke Musiker mit westafrikanischen und deutschen Wurzeln stehen dem Sänger zur Seite und flankieren seine Stimme mit traditioneller westafrikanischer Perkussion, Gitarren, Cora, Drums und Keyboards. Die Lieder laden zum Tanzen und Mitsingen ein, sie machen nachdenklich und versprühen Lebensfreude.

Am 11. August sorgen RasgaRasga für ein Feuerwerk der Emotionen. Sechs musikalische Grenzgänger*innen, zwölf Instrumente, fünf Sprachen: die Preisträger des creole NRW-Musikwettbewerbs 2019 sind pure Energie. Einer Stromschnelle gleich tragen sie ihr Publikum an einen bunten, glitzernden Ort. Einen Ort des Sich-Fallenlassens, des Miteinanders und des Moments. Seit der Schulzeit spielt die sechsköpfige Formation zusammen und bringt ihren Herzschlag, ihre Stimmungen und Gefühle auf die Bühne: mal euphorisch ausbrechend und dann wieder intim berührend, mal melancholisch flächig, um dann wieder rhythmisch nach vorne zu treiben – ein Sog, der das Publikum mitreißt.

Was wäre der Kunst-Dünger ohne das N.N. Theater? Am 18. August begegnen die Kölner in "Exit Casablanca" mit Livemusik und viel Humor der Weltgeschichte anhand eines Filmklassikers und bringen viel Farbe in das Schwarz-Weiß der 40er-Jahre. 75 Jahre nach Ende des zweiten Weltkriegs tummeln sich nicht nur Zeitzeugen der Nazizeit an der Bar in Ricks Café, dem Dreh- und Angelpunkt für Geflüchtete in Marokko. Menschen verstrickt in ihrer blinden Schicksalshaftigkeit warten auf das Weiterkommen, ertragen den Schwebezustand einer Transitzone, verfangen sich in einem rasanten Thriller um die begehrten Tickets für die ersehnte Weiterfahrt. Oder stolpern sie einfach nur in eine der größten Liebesgeschichten aller Zeiten?!

Eine Woche später, am 25. August, nimmt das N.N. Theater mit "TATATATAAA! Beethoven" den großen Komponisten ins Visier, musikalisch und schauspielerisch unterstützt vom Streichquartett "Doron". Beethoven, Rebell, Freigeist, freier Künstler – was geht in diesem Kopf vor? Diesem Kopf, der als Büste der meistverkaufte Fanartikel ist. Das Stück spielt genau hier, am Tag seiner Beerdigung. 20.000 Menschen begleiten seinen Sarg, ein Superstar ist gestorben. Aus seiner Erinnerung treten Szenen seines Lebens hervor. Und über allem die Musik. Was passiert da in seinem Kopf? Es erklingen Instrumente, Töne, Kompositionen – diese Musik ist revolutionär. Sie stößt auf Ablehnung, Irritation, aber auch auf Begeisterung. Sie erzeugt Gefühle, ganz große Gefühle: Musik, die ausdrückt, was nicht gesagt werden kann und worüber Schweigen unmöglich ist.

Der Eintritt ist wie immer frei, ein 3 G-Nachweis (getestet, geimpft, genesen) ist aktuell nicht erforderlich. Das Publikum wird gebeten, sich im Vorfeld ein Zugangsticket zu besorgen (erhältlich ab dem 12. Juli bei den Vorverkaufsstellen - Kulturbüro, Verkehrsverein "Insel" am Bahnhof, Ticketcorner Oststraße - und online im Web-Shop des Kulturbüros unter www.hamm.de/kultur) und darauf bereits Name, Anschrift und Telefonnummer zu vermerken, da die Daten zur Nachverfolgung erfasst werden müssen. Etwaige Restkarten werden eine Stunde vor Veranstaltungsbeginn ausgegeben. Es gibt feste Sitzplätze, die vom Ordnungspersonal zugewiesen und nicht verändert werden können, es sitzen maximal zwei Personen nebeneinander.